Layout habe ich schon betrieben bevor ich damit Geld verdienen konnte. Ich hab mit meinem ersten Mac sofort begonnen, kreativ zu arbeiten, kenne Photoshop noch in Version 3 (und damit meine ich nicht CS3) und Aldus Freehand. Sehr früh begeisterte mich DTP (Desktop Publishing) und ich begann allerlei Dinge mit dem Rechner zu erstellen: Wochenpläne, Kalender, Party-Flyer und Aushänge. Später erstellte ich für Kunden Geschäftspapiere wie Briefpapier und Visitenkarten, 1997 baute ich den ersten Katalog, damals für Pflegeprodukte.
Werbeagentur mit steiler Lernkurve Nach meinem Abschluss 2001 startete ich meine erste echte Selbstständigkeit. Mit einem Texter zusammen gründeten wir "Projekt 999", eine Werbeagentur in Göttingen. Da er mit seinen Texten schon Preise gewonnen hatte, überließ ich ihm dieses Feld, obwohl ich darin nicht viel schlechter war – auf viele Text-Kreationen kamen wir gemeinsam, oft am Küchentisch. Damit blieb für mich das Layout und die Gestaltung, also entwickelte ich mit Nachdruck meine vorhandenen Kenntnisse auf ein professionelles Maß weiter. Ich legte eine steile Lernkurve in Sachen Vektorgrafiken und Bildbearbeitung hin. Auch das Layout mit Indesign, welches damals brandneu herausgekommen war, lernte ich von der Pike auf. Wir erstellten Flyer, Kataloge, ja ganz Bücher. Dabei fiel mir das gesamte Layout und die Gestaltung zu. Später erarbeitete ich mit von mir angelernten Angestellten komplette Kampagnen. Als er aus privaten Gründen ausstieg, übernahmen externe Dienstleister und Freelancer die grafischen Aufgaben und ich widmete mich ausschließlich Konzept, Layout und Text. Sie sind meine Schwerpunkte geblieben.
Hefte, Konzepte und Flyer In meiner Tätigkeit als quasi Tageszeitungsredakteur kamen mir Jahre später meine Kenntnisse wieder zu Gute. In der Redaktion der Heimatnachrichten layouteten die Redakteure ihre Seiten selbst. Die Artikel baute man um die Anzeigen-Dummies herum. Damit hatte ich den kreativen Freiraum, den ich so liebe. In der Folge begann ich, nicht nur kompletten Seiten, sondern auch ganzen Seitenabfolgen ein attraktives Layout zu verpassen: Mit großen, freigestellten Bildern und aufwendigen Foto-Collagen. Auch viele Titelgestaltungen gingen auf mein Konto. Damit hatte ich alles aus einer Hand: Meine Bilder und meine Artikel auf "meinen" Seiten. Die Ergebnisse waren – in dem vorhandenen, starren Rahmen – durchaus sehenswert. Auch später noch habe ich immer versucht Einfluss auf die Gestaltung "meiner" Seiten im Fachmagazin Mac & i zu nehmen, allerdings waren die Vorgaben dort noch viel strenger und mein Chefredakteur setzte lieber eigene Ideen um.
Seit einiger Zeit nun layoute ich wieder, vor allem umfangreiche Hefte. Meine letzten Arbeiten betrafen Image-Hefte für Vereine und Veranstaltungen. Zunächst erstellte ich moderne Konzepte, um den etwas angestaubten Designs neuen Drive zu verleihen. Das Feedback fiel dabei durchgehend positiv aus, da ich die Veränderungen nah an den traditionellen Vorgaben gehalten habe. Die Leser bemerkten dennoch, wieviel schöner und praktischer die neuen Hefte geworden sind – ohne sofort zu erkennen, woran das eigentlich liegt. Gutes Layout liegt nicht nur in der ästhetischen Vorstellung des Betrachters, nein, es soll auch einen angenehmen Umgang mit dem Werk ermöglichen.